
Heute vor sechs Jahren wurde Bischof Dr. Matthias Ring am 20. März 2010 in der Evangelischen Stadtkirche zu Karlsruhe zum zehnten Bischof des Katholischen Bistums der Alt-Katholiken in Deutschland geweiht. Im November des Jahres davor war er von einer außerordentlichen Synode in dieses Amt gewählt worden.
Bischof Dr. Ring wurde 1963 in Wallenfels (Oberfranken) geboren. Er begann 1982 das Studium der Theologie in Bamberg, wo er auch ins Priesterseminar eintrat. 1988 schloss er das Studium mit Diplom ab.
Danach trat er zur Alt-Katholischen Kirche über und studierte weitere zwei Semester Alt-Katholische Theologie an der Universität in Bonn. Am 13. Mai 1989 wurde er vom damaligen Bischof Dr. Sigisbert Kraft zum Diakon geweiht und in den Gemeinden Würzburg und Nürnberg eingesetzt, wo er auch nach seiner Priesterweihe als Vikar bis 1993 tätig war. Im Oktober 1993 trat er die Stelle als Pfarrer der Gemeinden Regensburg und Passau an .
Zwischen 2000 und 2005 wurde er vom kirchlichen Dienst beurlaubt, da er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Alt-Katholischen Seminar in Bonn arbeitete. Während dieser Bonner Zeit war er auch ehrenamtlicher Direktor des Priesterseminars Johanneum in Bonn. Im September 2005 kehrte er als Pfarrer nach Regensburg zurück.
Seine Promotion machte er 2006 mit einer Arbeit über die alt-katholische Kirche im Dritten Reich an der Uni Bern (Katholisch und deutsch. Die alt-katholische Kirche und der Nationalsozialismus, Alt-Katholischer Bistumsverlag, Bonn 2008).
Bereits seit 1996 wirkte er zudem als verantwortlicher Redakteur der alt-katholischen Kirchenzeitung „Christen heute“. Ebenfalls seit 1996 war er Mitglied der Dialogkommission mit der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).
Von Anfang seiner Amtszeit an war es ihm ein besonderes Anliegen, die Synodalität in der Kirche weiter zu stärken, „denn lebendige Synodalität und lebendige Kirche bedingen einander“, so der 2010 gewählte Bischof. Deswegen wurde u.a. die Frist zwischen zwei Synoden auf zwei Jahre verkürzt; zuvor hatte sie nur alle drei Jahre getagt. Damit könne die Synode ihre Funktion als oberstes Entscheidungsorgan der Kirche sinnvoller wahrnehmen und als oberste Vertretung der Kirche erfahrbar werden.
Genauso wichtig ist ihm, dass die Kirche sich darauf besinnen müsse, stärker auf eine Weise von Gott zu sprechen, „dass der moderne Mensch mit seinem Herzen und Verstand davon ergriffen wird.“ Hier liegt seines Erachtens die eigentliche Krise des Christentums in unserer Gesellschaft.
Bilder vom Gottesdienst der Bischofsweihe finden sich auf diesem Weblog unter dem Link „Unter der Mitra ist auch nur ein Mensch„