Heute ist der Tag des Jubiläums, welches wir bereits am letzten Samstag mit einem großen Festgottesdienst während des 31. Internationalen Alt-Katholik/innen-Kongresses in Utrecht (siehe auch: Bilder vom Kongress) gefeiert haben: 125 Jahre Utrechter Union.
Am 24. September 1889 waren die damals amtierenden Bischöfe der niederländischen Bistümer Utrecht: Erzbischof Johannes Heykamp, Haarlem: Bischof Casparus Johannes Rinkel und Deventer: Bischof Cornelius Diependaal, mit den Bischöfen der christkatholischen Kirche der Schweiz: Bischof Prof. Dr. Eduard Herzog und der alt-katholischen Kirche in Deutschland: Bischof Prof. Dr. Joseph Hubert Reinkens im Bischofshaus in Utrecht zusammengekommen, um den Grundstein für diese internationale Gemeinschaft der alt-katholischen Kirchen zu legen.
Grundsatz der Gründungsurkunde (siehe: Utrechter Erklärung) war ein alt-kirchlicher Grundsatz, der auf den Mönch und Kirchenvater Vinzenz von Lerin (+ 450) zurückgeführt wird: „Id teneamus, quod ubique, quod semper, quod ab omnibus creditum est; hoc est etenim vere proprieque catholicum.“ (dt: Wir halten fest an dem, was immer, überall und von allen geglaubt worden ist; das ist nämlich wahrhaft katholisch.)
1890 trat das alt-katholische Bistum Österreich (damals noch Habsburgermonarchie) der Utrechter Union bei. Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie erfolgte 1918 die Trennung dieses Bistums in ein österreichisches mit Sitz in Wien und ein tschechoslowakisches mit Sitz in Warnsdorf; beide Kirchen gehörten danach als je eigene Ortskirchen der Utrechter Union an.
Bereits vorher war 1907 die Polish National Catholic Church (PNCC) in Amerika und Kanada der Utrechter Union beigetreten; sie trennte sich allerdings 2003 im Zusammenhang u.a. mit der Einführung der Frauenordination in den westeuropäischen Kirchen wieder von der Utrechter Union. In den frühen 1950er Jahren kam noch die Polnisch-Katholische Kirche zur Utrechter Union hinzu, die zunächst eine Missionsdiözese der PNCC war, dann aber selbstständig wurde.
1931 schloss die Utrechter Union die volle Kirchengemeinschaft mit der Anglikanischen Kirche. Seit 1965 ist die Utrechter Union zudem in Kirchengemeinschaft mit der Unabhängigen Philippinischen Kirche, der Lusitanischen Kirche von Portugal und der Reformierten Episcopalkirche Spaniens. Gespräche mit dem Ziel der Kirchengemeinschaft werden derzeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Schweden und der Mar-Thoma Kirche in Indien geführt.