Anglikanische Bischöfinnen auf der Lambeth Konferenz 2008 – Foto: scottgunn – Quelle: http://www.flickr.de

Mit großem Bedauern, ja schon Bestürzung, musste ich heute in der Zeitung und im Internet lesen, dass die uns in Kirchengemeinschaft verbundene anglikanische Kirche von England am Dienstag-Abend die Weihe von Frauen zu Bischöfinnen vorerst abgelehnt hat. In der anglikanischen Generalsynode hätten sowohl das ‚House of Bishops‘, das ‚House of Clergy‘ als auch das ‚House of Laity‘ der Gesetzesänderung, welche die Weihe von Bischöfinnen möglich gemacht hätte, mit einer 2/3-Mehrheit zustimmen müssen. Während die versammelten Bischöfe fast einstimmig für die Gesetzesänderung stimmten (nur drei Bischöfe von 47 waren gegen die Gesetzesänderung) und auch das ‚House of Clergy‘ mit sehr großer Mehrheit für die Gesetzesänderung stimmte (148:45), fehlten bei den Laien lediglich sechs Stimmen, um die entsprechende 2/3-Mehrheit zu erreichen (132:74).

Frühestens bei der Generalsynode der Kirche von England im Jahr 2015 kann nun das Thema wieder auf die Tagesordnung gerufen werden.

Nach einem Bericht der Berliner Tageszeitung (taz) kommentierte der anglikanische Bischof von Chelmsford, Stephen Cottrell, diese Entscheidung folgendermaßen: „Es besteht die Möglichkeit, dass die nationale Kirche zur nationalen Peinlichkeit wird.“

In den anglikanischen Kirchen der USA, Kandadas, Neuseelands, Australiens u.a. gibt es bereits Bischöfinnen.

Die alt-katholische Kirche in Deutschland hat sich bereits mit der Synoden-Entscheidung 1995 für den Einbezug von Frauen in den priesterlichen und den bischöflichen Dienst ausgesprochen.

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