
Vor 15 Jahren, am 27. Mai 1996 – damals ein Pfingstmontag – wurden in Konstanz mit Regina Pickel-Bossau und Angela Berlis die ersten beiden Frauen zu katholischen Priesterinnen für das Alt-Katholische Bistum in Deutschland geweiht. Relativ bald danach folgten auch die meisten anderen alt-katholischen Kirchen der Utrechter Union diesem Schritt.
Mittlerweile ist die Zahl der in Deutschland geweihten Priesterinnen auf sieben gestiegen. Davon arbeiten drei Priesterinnen – Alexandra Caspari (Augsburg), Henriette Crüwell (Bonn) und Anja Goller (Frankfurt am Main) – hauptberuflich für das deutsche Bistum. Angela Berlis ist Professorin in Bern und Sabine Clasani arbeitet mittlerweile für die österreichische alt-katholische Kirche in Wien. Die anderen zwei Priesterinnen – Regina Pickel-Bossau (Konstanz) und Brigitte Glaab (Aschaffenburg) – sind ehrenamtlich tätig. Zudem gibt es im deutschen Bistum mit Hilde Freihoff (Krefeld) und Oranna Naudascher-Wagner (Hamburg) derzeit noch zwei ehrenamtlich tätige Diakoninnen; die Diakoninnen-Weihen wurden bereits 1988 im deutschen Bistum eingeführt.
In der Mai-Ausgabe von „Christen heute“ haben die zwei Pfarrerinnen und die Pfarrvikarin Interviews über ihre bisherige Zeit als Priesterin und das Erleben ihres Berufes gegeben. Die Ausgabe wird in begrenzter Zahl auch am Stand der alt-katholischen Kirche auf dem Evangelischen Kirchentag in Dresden verfügbar sein.
Der weibliche Nachwuchs ist bedauerlicherweise Mangelware. Derzeit sind nur männliche Studierende am alt-katholischen Seminar der Universität Bonn eingeschrieben. Auch Quereinsteigerinnen gibt es derzeit nicht.
Ausführliche Informationen zur Frauenordination in der alt-katholischen Kirche finden Interessierte unter FRAUENORDINATION