Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EMK) hat ihre Synode am letzten Wochenende mit einer Aufforderung an die politisch Verantwortlichen beendet, den endgültigen Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie zu forcieren und die im vergangen Jahr von der Bundesregierung durchgesetzte Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke zurück zu nehmen.
„Es ist die Verantwortung der hochentwickelten Industrieländer aus der Atomenergie auszusteigen und dadurch der Welt zu zeigen, dass es möglich ist, auf diese Form der Energiegewinnung zu verzichten„, heißt es in dem Beschluss der Synode. Zudem sollen Kirchengemeinden, Kirchenkreise und das Landeskirchenamt verstärkt kirchliche Grundstücke und Gebäude für Investitionen in erneuerbare Energien bereitstellen. Damit möchte die EKM einen aktiven Beitrag zu einer schnelleren Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien leisten.
Aktiv ist die EKM dabei derzeit im Rahmen der landeskirchlichen Kampagne „Klimawandel-Lebenswandel“, in der sie ihre Mitglieder, Einrichtungen und Kirchengemeinden dazu auffordert, darüber nachzudenken, auf echten Öko-Strom umzusteigen. In diesem Zusammenhang kooperiert die EKM mit den Elektrizitätswerken Schönau, da sich diese als einzige Öko-Strom-Lieferanten in Deutschland herausgestellt haben, die konsequent jede Verknüpfung mit Unternehmen der Atom- und Kohlewirtschaft oder deren Tochterunternehmen ausschließen.
Bereits 1994 hatte sich die damalige Thüringer Landeskirche, die nun Teil der EKM ist, grundsätzlich kritisch zur Nutzung der Atomkraft geäußert. Auch der Bischofskonvent der EKM im September 2010 hatte deutlich gemacht, dass die damals von der Bundesregierung beschlossenen Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke nicht nachvollziehbar sei.