
Nun ist es so weit: Mit Andrew Burnham (62), Bischof von Ebbsfleet, Keith Newton (58), Bischof von Richborough, John Broadhurst (68), Bischof der Diözese Fulham, Edwin Barnes (75), emeritierter Bischof von Richborough, und David Silk (74), emeritierter Weihbischof in Exeter, haben nunmehr fünf anglikanische Bischöfe das Angebot des Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche angenommen und sind zur römisch-katholischen Kirche konvertiert.
Im November 2009 hatte Josef Ratzinger, der derzeitige römisch-katholische Papst Benedikt XVI., mit einer “Apostolische Konstitution” mit dem Namen “Anglicanorum coetibus” diese Möglichkeit eröffnet. Ein Jahr hat es gedauert, bis sie wahrgenommen wurde.
Burnham, Newton und Broadhurst waren bislang drei so genannte „fliegende Bischöfe“ der anglikanischen Kirche von England. Sie waren, gemeinsam mit einem weiteren Bischof, bisher für jene Gläubigen zuständig, welche die 1992 in der anglikanischen Kirche eingeführte Priesterinnen-Weihe ablehnen. Diese Funktion der „fliegenden“ Bischöfe – die also keiner echten territorialen Diözese vorstehen – war in der Kirche von England errichtet worden, nachdem 1992 die Priesterweihe für Frauen in der Kirche beschlossen wurde.
Hinter dem Übertritt steht sowohl der Streit in der anglikanischen Kirche über die Rolle von Frauen in der Kirche als auch die Haltung zum Thema homosexuelle Geistliche. Hauptstreitpunkt war mittlerweile die Grundsatzentscheidung geworden, dass künftig auch Frauen zur Bischofsweihe zugelassen werden sollen.