Mit einer Andacht – vormittags in Erfurt und nachmittags Halle – beendete die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gestern ihre knapp einjährige Kampagne „1989 – 2009 | Gesegnete Unruhe“ (vgl. dazu u.a. „Die EKM wünscht: Gesegnete Unruhe„). Die evangelische Landesbischöfin Ilse Junkermann predigte bei beiden Andachten. In ihrer Predigt machte sie deutlich, dass die zahlreichen kirchlichen Veranstaltungen, die es in diesem Kampagnen-Jahr auf dem Gebiet der Landeskirche gegeben habe, eine wichtige Ermutigung in der Krisenzeit 2009 dargestellt hätten.
Bei den beiden Andachten erinnerten zehn überdimensionale Kerzen an die Demonstrationen von 1989. Auf den Kerzen waren schlagwortartig zehn Themenfelder herausgegriffen, wo der Aufbruch von 1989 noch heute seine aktuelle Entsprechung finden sollte: Armutszeugnis Kinderarmut – Beratung braucht Stellen – Waffenexporte stoppen – Sozialere Marktwirtschaft – Atomausstieg nicht aufschieben! – Klar gegen Nazis! – Kein Mensch ist illegal – Mehr Volk wagen – Afghanistan: Abzug planen! – Gerechter (Mindest-)Lohn!
Verlesen wurde auch eine Erklärung des Landeskirchenrates der EKM. Darin machte die EKM auch deutlich, dass kirchliche Basisgruppen sich häufig genug den Raum in der Kirche gegenüber kirchlich Verantwortlichen erstreiten mussten. Und sie zeigt sich dankbar dafür, dass Menschen in der evangelischen Kirche, in den Synoden, den Ökumenischen Versammlungen und den Basisgruppen sich selbst im aufrechten Gang als Bürgerinnen und Bürger erlebt haben.
Deutlich gemacht wird aber auch, dass die Kirche noch immer mit den wichtigen Aufgabenfeldern des Konziliaren Prozesses für Frieden, Gerechtigkeit und Schöpfungsbewahrung befasst bleiben muss, und dass bei vielen Menschen innerhalb und außerhalb der EKM noch offene Enttäuschungen und offene Erwartungen zu sehen seien. Dies ermutige zu weiterem Engagement.
Fotos: Pressematerial der EKM