Friedensgebet89Eisenach

Wir haben mit allem gerechnet, nur nicht mit Kerzen und Gebeten.

Dieser Satz eines Stasi-Offiziers beschreibt zugespitzt eines der zentralen Momente der friedlichen oder gewaltfreien Revolution vor 20 Jahren, die schließlich zum Fall der Mauer geführt haben. An diese revolutionären Ausgangspunkte des Gebetes will die Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) im Rahmen ihrer diesjährigen Kampagne „Gesegnete Unruhe“ (vgl. „Die EKM wünscht: Gesegnete Unruhe„) erinnern, und auch deutlich machen, wo diese Revolution auch im Heute eine Herausforderung ist und bleibt.

Daher werden im gesamten Oktober auf dem Gebiet der EKM Montags-Gebete (wider die Resignation) stattfinden. Dabei sollen allerdings nur Ort und Zeit an den Herbst 1989 erinnern. Wichtig ist der EKM der Bezug zu den Brennpunkten heute, die in den Gebeten thematisiert werden sollen: So soll das erste Montagsgebet am 05. Oktober Wahlmüdigkeit und Bürgerbeteiligung thematisieren, im zweiten am 12. Oktober die Verteilungsgerechtigkeit; das dritte Friedensgebet am 19. Oktober wird sich mit der Friedensarbeit und Kriegseinsätzen beschäftigen, und am 26.10. stehen die Themen Klimaveränderung und Lebenswandel im Mittelpunkt.

junkermann_plakatDie EKM wird dabei auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit neue Wege gehen: Zu den Friedensgebeten wird EKM-weit in 18 Städten über Großflächenwerbung an 230 Plakatwänden eingeladen. Die ersten Plakate wurden am heutigen Freitag von Landesbischöfin Ilse Junkermann plakatiert.

Einen Überblick über alle Termine der Montagsgebete (die übrigens nicht unbedingt „Montags“ stattfinden) finden Interessierte unter „Montagsgebete in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Foto links oben: Friedensgebet 1989 in der Georgenkirche / Eisenach; Foto rechts unten: Bischöfin Ilse Junkermann beim Plakatieren in Magdeburg – Quelle: Kostenfreies Pressematerial der EKM