Gestern vor zwei Jahren wurde in Taizé Frère Roger Schutz umgebracht. Der evangelische Christ gründete 1940 in dem französischen Ort die dortige Ökumenische Gemeinschaft, die zahllose ökumenisch gesinnte Menschen anzog und begeisterte: Denn dort wurde und wird nicht über Ökumene geredet, dort wird Ökumene gelebt.

Ich finde es bemerkenswert, dass die römisch-katholische Kirche seiner zumindest in einer kurzen Meldung gedenkt, während ich auf evangelischer Seite keine gedenkende Äußerung finden kann. Schade, gerade auch angesichts der Tatsache, dass der Evangelische Ratsvorsitzende, Wolfgang Huber, erst vorgestern in einer Pressemitteilung deutlich machte, dass er die Verlautbarung der Glaubenskongregation von Anfang Juli (vgl. mein Beitrag vom 10. Juli in diesem Blog) bei der bevorstehenden Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu/Herrmannstadt thematisieren wolle – das Gedenken an den vorbildhaften Ökumeniker Frère Roger hätte die Glaubwürdigkeit von Hubers Kritik an dem Papier der römischen Glaubenshüter als „ökumenische Brüskierung“ gestützt.