Diakonin Naudascher-Wagner bei der Lichtvesper in der Ev.-Luth. Hauptkirche St. Trinitatis / Altona
Diakonin Naudascher-Wagner bei der Lichtvesper in der Ev.-Luth. Hauptkirche St. Trinitatis / Altona

Diakonin Oranna Naudascher-Wagner wird in Mannheim geweiht

Am Samstag, den 29. Juni 2013, um 14.00 Uhr, wird der alt-katholische Bischof Dr. Matthias Ring die Diakonin der Pfarrgemeinde Hamburg, Oranna Naudascher-Wagner, gemeinsam mit den beiden Diakonen Robert Geßmann (Singen) und Olaf Sion (Köln) in der Mannheimer Schlosskirche zur Priesterin bzw. zu Priestern weihen. Der gemeinsame Weihespruch der drei lautet: »Ihr aber, für wen haltet ihr mich?« (Mt 16,15). Am 7. Juli 2013 wird die alt-katholische Neupriesterin um 18.00 Uhr in der Evangelisch-Lutherischen Hauptkirche St. Trinitatis / Altona, Kirchenstraße 40 die Primiz feiern.

Mit der Weihe zur Priesterin kann Naudascher-Wagner zukünftig der Eucharistiefeier vorstehen. Für die 55-jährige Diplom-Theologin und langjährige Salvatorianerin verdichtet sich in diesem Sakrament der Sinn von Kirche: „In der Reich-Gottes-Botschaft Jesu kommt mir die Fülle des Lebens entgegen, wie es der Evangelist Johannes ausdrückt (Joh 10,10). Auch wenn diese Fülle sicherlich nicht auf die Kirche beschränkt ist, so glaube ich doch, dass sie in allen ihren Vollzügen erfüllte und befreiende Lebensräume anbieten kann und soll. Daher freue ich mich darauf, die Eucharistie als Priesterin leitend mit der Gemeinde zu feiern.»

Frau Naudascher-Wagner ist verheiratet und hat drei Töchter. Sie ist seit neun Jahren Mitglied der alt-katholischen Pfarrgemeinde Hamburg, für die sie 2007 zur Diakonin geweiht wurde. In ihrem Dienst als ehrenamtliche Priesterin wird sie gemeinsam mit einem ebenfalls ehrenamtlich tätigen Kollegen die 83 Gemeindemitglieder und zahlreiche Freundinnen und Freunde umfassende Gemeinde Hamburg betreuen. Hauptberuflich arbeitet sie in der Sozialen Betreuung eines Altenpflegeheims als Fachkraft für Menschen mit Demenz und in der Sterbebegleitung.

Die alt-katholische Kirche entstand aus dem Protest gegen die Lehren von der Unfehlbarkeit und obersten Richtergewalt des Papstes (verkündet vom Ersten Vatikanischen Konzil 1869/1870) und ist bischöflich-synodal verfasst. Schon früh nach ihrer Gründung wurden intensive Gespräche im ökumenischen Dialog mit anderen Konfessionen gesucht und die verpflichtende Ehelosigkeit der Priester (Zölibat) aufgehoben. Die alt-katholische Kirche hat volle Kirchengemeinschaft mit den anglikanischen Kirchen; Gespräche zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem alt-katholischen Bistum führten 1985 zu einer offiziellen gegenseitigen Einladung zu Abendmahl und Eucharistie. Seit den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts werden auch Frauen in der alt-katholischen Kirche zu Diakoninnen und Priesterinnen geweiht.